Labormedizin
Hochmoderner PCR-Test zum schnellen Nachweis von Geschlechtskrankheiten bei uns in der Praxis in München
Geschlechtskrankheiten – auch als sexuell übertragbare Infektionen (= Sexual Transmitted Infections = STIs) oder sexuell übertragbare Krankheiten (Sexual Transmitted Diseases = STDs) bezeichnet – sind Infektionen, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden können. Geschlechtskrankheiten werden durch Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilze verursacht und können verschiedene Organe und Körpersysteme betreffen.
PCR-Analysegerät zum Nachweis von Geschlechtskrankheiten, München
Seit März 2024 verfügen wir in unserer urologischen Privatpraxis Urologie an der Residenz in München über ein hochmodernes PCR-Analysegerät zum Nachweis der häufigsten Geschlechtserkrankungen. Die Laborergebnisse liegen bereits nach zweieinhalb Stunden vor.
Chlamydien, Gonorrhö, Syphilis, HIV/AIDS, Herpes genitalis, Humane Papillomviren (HPV) und Hepatitis B und C zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STIs).
Geschlechtskrankheiten nehmen zu
Immer mehr Menschen in Deutschland infizieren sich mit Geschlechtskrankheiten, schrieb der Focus im November 2023. Während „Safer Sex“ in den 1980-er Jahren mit dem verstärkten Auftreten des HIV/AIDS-Virus en vogue war, scheint es heute aus dem Blickfeld geraten zu sein. Das Focus-Artikel weist darauf hin, dass sich allein für Syphilis die Fallzahlen in den letzten 20 Jahren verdreifacht haben. Gab es im Jahr 2000 circa 800 Syphilis-Infektionen, sind es heute etwa 8.300. Eine ähnliche Zunahme gibt es auch bei anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STDs): So stieg die Zahl der Hepatitis-B-Infizierten laut Robert-Koch-Institut von 3.875 Infizierten im Jahr 2001 auf 15.990 im Jahr 2022. Dies bedeutet nahezu eine Verfünffachung. Hinzu kämen jährlich rund 300.000 Chlamydien-Neuinfektionen und auch bei Gonorrhö – besser bekannt als Tripper –, Hepatitis C sowie bei Herpes- und den Humanen Papillom-Viren (HPV) gäbe es einen rapiden Anstieg. Ferner schreibt der Focus: Und rund 60 Prozent der diagnostizierten Rachenkarzinome gehen auf HPV zurück, denn sie werden auch über Oralverkehr übertragen. (Quelle Focus online, Donnerstag, den 9.11.2023)
Vorteile unseres PCR-Analysegerätes zum Nachweis von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs)
- Schmerzhafte Probenentnahme mittels Abstrich aus der Harnröhre sind in der Regel nicht mehr erforderlich, weil als Probenmaterial der Urin dient.
- Der Probenversand in ein Großraumlabor ist nicht mehr erforderlich; dadurch kann wertvolle Diagnosezeit eingespart werden.
- Das Analyseergebnis liegt uns nach zweieinhalb Stunden vor; im Gegensatz zum Großraumlabor, in dem das Ergebnis in der Regel erst nach drei Tagen ausgewertet ist.
- Eine eventuell notwendige (antibiotische) Therapie kann somit zeitnah begonnen werden.
- Schnelle Partnerdiagnostik und Partnertherapie möglich; im Falle eines positiven Testergebnisses kann sich Ihre Partnerin/Ihr Partner ebenfalls bei uns auf eine STI-Erkrankung abklären lassen. Im Falle einer STI-Kontamination durch den Partner kann dann zeitgleich mit einer entsprechenden Therapie begonnen werden.
Welche STI-Erreger können wir mit unserem PCR-Analyse-Gerät ermitteln?
- Chlamydia trachomatis (Chlamydien)
- Neisseria gonorrhoeae (Gonorrhö, Tripper)
- Trichomonas vaginalis (Trichonomaden)
- Treponema pallidum (Syphilis/Lues)
- Herpes simplex Virus I (ein Virus)
- Herpes Simplex Virus II (ein Virus)
- Mycoplasma hominis (ein Bakterium)
- Mycoplasma genitalium (ein Bakterium)
- Ureaplasma urealyticum (ein Bakterium)
- Haemophilus ducreyi (ein Bakterium)
Aufgrund ihrer Gefährlichkeit sind Syphilis, Hepatitis B und AIDS in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz (IFSG) meldepflichtig, um ihre Weiterverbreitung einzuschränken. Wobei wir AIDS nicht mit dem PCR-Analysegerät ermitteln können, sondern aufs Großraumlabor angewiesen sind.
HIV (AIDS) und Hepatitis B können nur durch eine Blutanalyse-, HPV nur über einen Harnröhrenabstrich diagnostiziert werden. Zur Abklärung dieser Erreger senden wir die Blutproben und den Abstrich in ein Großraumlabor.
Was ist ein PCR-Test wie wir ihn in unserer Praxis in München durchführen?
PCR-Tests sind heutzutage in der modernen Medizin und der Molekulardiagnostik unverzichtbar geworden. Aufgrund ihrer hohen Präzision gilt die PCR mittlerweile als „Goldstandard“. PCR steht für Polymerasekettenreaktion (englisch: Polymerase Chain Reaction). Dabei handelt es sich um eine biochemische Methode zur Vervielfältigung bestimmter DNA-Sequenzen.
Das Prinzip der PCR-Messung basiert auf zwei Schritten: Im ersten Schritt wird das genetische Material eines Keims/Erregers, die sogenannte DNA, vervielfältigt. Selbst kleinste Spuren eines Erregers genügen, um ihn nachweisen zu können. Im zweiten Schritt wird das genetische Material sortiert und charakterisiert, um seine Herkunft zu analysieren. Anders ausgedrückt: Die Zugehörigkeit der DNA wird bestimmt, was eine exakte Identifizierung des Erregers (Virus/Bakterien) ermöglicht.
Lesen Sie hier Allgemeines über Geschlechtskrankheiten
Was sind sexuell übertragbare Erkrankungen (STIs – Sexuell Transmitted Infections) allgemein?
Grundsätzlich kann jeder Mensch im Verlauf seines Lebens mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI) in Kontakt kommen. Einige STI-Erreger können zu unangenehmen Urogenitalinfektionen führen, sind jedoch im Kern harmlos. Andere hingegen können sogar lebensbedrohlich sein.
Frühzeitig erkannte sexuell übertragbare Infektionen lassen sich in der Regel gut behandeln, wenngleich (noch) alle nicht vollständig heilbar sind. Sexuell übertragbare Erkrankungen können durch verschiedene Erreger verursacht werden. Syphilis, Gonorrhö und Chlamydien-Infektionen beispielsweise werden durch Bakterien verursacht. STIs wie HIV (Humanes Immundefizienz Virus), Hepatitis-B-Virus (HBV), Herpes labialis und genitalis sowie humane Papillome (Kondylome/Feigwarzen) hingegen durch Viren. Auch Pilze (Candida) und Parasiten (zum Beispiel Trichomonaden) können Geschlechtserkrankungen verursachen.
Je nach Erreger und Infektionsort (vaginal, anal, oral) variiert das Übertragungsrisiko. Beispielsweise ist das Risiko, sich über Oralsex mit HIV anzustecken, gering. Es besteht die Möglichkeit, gleichzeitig an mehreren sexuell übertragbaren Infektionen zu erkranken. Hauptsächlich werden sexuell übertragbare Infektionen beim Geschlechtsverkehr (vaginal, anal, oral) übertragen. Bei einigen Erregern (zum Beispiel Pilze, Chlamydien) ist eine Schmierinfektion möglich. Ebenso kann eine sexuell übertragbare Infektion von der Mutter während der Schwangerschaft, der Geburt oder des Stillens auf ihr Kind übertragen werden. Einige sexuell übertragbare Infektionen können durch direkten Blutkontakt übertragen werden, etwa durch eine gemeinsame Nutzung von Spritzbesteck bei Drogenkonsum.
Welche Symptome sind bei Geschlechtskrankheiten typisch?
Die Symptome einer sexuell übertragbaren Infektion können ebenso vielfältig sein wie die Erreger selbst. Daher ist es ratsam, dass Patienten bei jeglichem Verdacht auf eine sexuell übertragbare Infektion immer einen Facharzt (Urologen/Gynäkologen) aufsuchen. Nicht selten treten auch gar keine Krankheitszeichen auf.
Nachstehende Symptome/Beschwerden können auf eine STI hinweisen:
- Brennen beim Wasserlassen
- auffälliger übelriechender Ausfluss aus Scheide, Anus oder Glied/Harnröhre
- Juckreiz, Schmerzen oder Hautveränderungen im Genitalbereich (Scheide, Glied After)
- Schmerzen im Genitalbereich, Harnblase oder im Unterbauch
- Schmerzhafter Geschlechtsverkehr
- Veränderungen im Mund und Rachen oder am Enddarm nach Oral- oder Analverkehr
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber, Appetitlosigkeit, Halsschmerzen
Wie verlaufen sexuell übertragene Infektionen und wie sind sie behandelbar?
Viele sexuell übertragbare Infektionen können geheilt werden, sofern die Behandlung frühzeitig und konsequent erfolgt. Es ist ebenfalls wichtig, dass sich die Sexualpartnerin oder der Sexualpartner bei Verdacht auf eine STI ebenfalls untersuchen lässt und gegebenenfalls mitbehandelt wird. Einige sexuell übertragbare Infektionen, wie beispielsweise HIV/AIDS, sind zwar nicht heilbar, jedoch können ihre gesundheitlichen Folgen oft durch eine kontinuierliche Behandlung kontrolliert werden. HPV-Infektionen sind durch eine Behandlung ebenfalls nicht heilbar, aber die meisten HPV-Infektionen heilen innerhalb von ein bis zwei Jahren von alleine aus. Für besonders relevante HPV-Typen bietet die Urologie an der Residenz auch eine Impfung an. Durch die Impfung können persistierende (andauernde) Infektionen und mögliche Folgeerkrankungen vermieden werden.
Bei verzögerter oder ausbleibender Behandlung können verschiedene Komplikationen oder Spätfolgen auftreten, die je nach Infektion unterschiedlich ausgeprägt sein können. Die Erreger können sich im gesamten Körper ausbreiten und weitere Organe befallen. HIV schädigt ohne Behandlung fortlaufend das Immunsystem, sodass andere Krankheitserreger immer schlechter und irgendwann gar nicht mehr abgewehrt werden können.
Eine Syphilis-Infektion durchläuft unbehandelt mehrere Stadien. Haben Syphilis-Erreger das zentrale Nervensystem befallen, können Spätschäden in Form von Lähmungen und Sensibilitätsstörungen auftreten, sie können aber dauerhaft auch andere Organe stark schädigen. Der Erreger der Gonorrhö (Tripper) kann unbehandelt Entzündungen der Gelenke, der Augen und des Herzens, aber auch eine dauerhafte Unfruchtbarkeit zur Folge haben. Gelangen die Erreger der Gonorrhö von einer infizierten Schwangeren während der Geburt auf das Kind, kann das Neugeborene erblinden. Auch ist das Risiko für Frühgeburten bei unbehandelter Gonorrhö oder Trichomonaden-Infektion statistisch erhöht.
Die genitale Chlamydien-Infektion kann zu ungewollter Sterilität, Schwangerschaftskomplikationen und Infektionen der Neugeborenen führen. Humane Papillomviren (HPV) können bei anhaltender Infektion Krebs am Gebärmutterhals, an der Scheide, der Vulva, im Mund-/Rachenbereich, am Anus und am Penis verursachen. Zudem sind HP-Viren für Feigwarzen/Genitalwarzen (Kondylomata accuminata) verantwortlich. Diese sind als Warzen eher harmlos, allerdings sehr ansteckend und werden kosmetisch und psychisch als belastend empfunden, nicht zuletzt wegen dem stigmatisierenden Erscheinungsbildes.
Feigwarzen können wir gewebeschonend, effektiv und kosmetisch sauber mit dem TULA®-Laser ambulant in Lokalnarkose in unserer Praxis behandeln. Aus der Familie der HPV-Viren sind zahlreiche Risikotypen bekannt – wobei die Hochrisiko-HPV-Typen für fast alle Krebsvorstufen/für die Krebsentwicklung im Gebärmutterhals verantwortlich sind. Eine chronische Hepatitis-B-Infektion kann zu einer Leberzirrhose (Lebervernarbung) und zu bösartigen Lebertumoren (Leberzellkrebs) führen.
Wie kann man sich vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen?
Es gibt eine ganze Reihe von Schutzmaßnahmen. Hier die wichtigsten:
- Frühe Aufklärung in Familie und Schule zu den Risiken der STI
- Kondom/Femidom-Nutzung (bieten aber keinen 100-prozentigen Schutz) – Ziel ist es, den Austausch mit eventuell ansteckenden Körperflüssigkeiten zu vermeiden (Safer Sex). Dazu zählen beispielsweise Blut (Menstruation), Sperma, Scheidenflüssigkeit. Diese Flüssigkeiten können Krankheitserreger enthalten und unter anderem bei einem Schleimhautkontakt übertragen werden.
- Promiskuitäts-Absenkung, also das Vermeiden von Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern, insbesondere bei fehlender Kondomanwendung.
- Impfungen gegen einzelne Erreger (zum Beispiel Hepatitis-B-Virus und HPV) und eine Prä-Expositions-Prophylaxe bei erhöhtem Risiko für eine HIV-Infektion stehen derzeit zur Verfügung. Impfungen gegen HPV werden allen jungen Menschen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen. Idealerweise sollte die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen. Eine Nachimpfung ist möglich. HPV-Impfstoffe schützen zu nahezu 100 Prozent vor einer Infektion mit den in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen. Frauen und Männer, die 18 Jahre oder älter sind, können im Einzelfall je nach individueller Lebensführung ebenfalls noch von einer HPV-Impfung profitieren. Die Grundimmunisierung gegen Hepatitis B erfolgt in der Regel in den ersten 11 Lebensmonaten. Ist dies nicht erfolgt, wird Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren eine Grundimmunisierung empfohlen. Im Erwachsenalter empfiehlt die ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen das Hepatitis-B-Virus für bestimmte Indikationen, etwa bei bestimmten Berufen.
Seit einigen Jahren gibt es für HIV eine wirksame Schutzmöglichkeit, die sogenannte HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Dieses Medikament ist für HIV-negative Menschen geeignet, die ein erhöhtes Risiko haben, sich mit HIV anzustecken. Zudem gibt es auch die Post-Expositions-Prophylaxe (PEP). Dabei werden zeitnah nach einem Risikokontakt über vier Wochen lang HIV-Medikamente eingenommen, um eine Ansteckung zu verhindern. Die heutigen HIV-Medikamente sind sehr wirksam. Bei einer stabilen und erfolgreichen Therapie verhindern sie die Vermehrung von HIV im Körper und schützen damit nicht nur die Gesundheit HIV-positiver Menschen, sondern verhindern auch Übertragungen beim Geschlechtsverkehr. Dies wird als „Schutz durch Therapie“ bezeichnet. Eine wirksame Therapie bei HIV-positiven Schwangeren verhindert zudem eine HIV-Übertragung auf das Kind. Rechtzeitige Abklärung einer STI bei Auftreten erster Symptomen (PCR-Diagnostik in der Urologie an der Residenz) – zum Beispiel ein möglichst früher Nachweis und die Behandlung einer sexuell übertragbaren Infektion im Rahmen der Schwangerschaftsuntersuchungen verringert oder verhindert eine Keimübertragung von der Mutter auf das Kind.
Übersicht sexuell übertragbarer Infektionen:
Inkubationszeit (Ansteckungsphase)/Symptome/Therapie
Keime | Erregergattung | Inkubationszeit | Symptome | Therapie |
Chlamydien | Bakterium | 1-3 Wochen | weißlicher wässriger Ausfluss aus Scheide/Harnröhre Schmerzen beim Wasserlassen Schmerzen im Unterbauch Schmerzhafte Schwellung der Hoden | Antibiose |
Gonokokken (Tripper) | Bakterium | 1-14 Tage | grünlich-gelber Ausfluss Brennen beim Wasserlassen eventuell Schmierblutungen | Antibiose |
Lues (Syphilis) | Bakterium | 10-90 Tage | Stadium 1: schmerzloses Geschwür Penis, Hodensack, Schamlippen, Scheide, Darmausgang oder Mund Stadium 2(Wochen bis 2 Jahre nach Ansteckung): Fieber, Hautausschläge und Schwellungen der Lymphknoten Stadium 3(Jahre nach Ansteckung): inneren Organ-und Nervensystemschädigung (Demenz) | Antibiose |
HPV | Virus | 2 Wochen -8 Monate | Genitalwarzen/ Condylomata acuminata symptomlose Zellveränderungen am Gebärmutterhals (Präkanzerose) | Podophyllotoxin Laser (TULA) |
Herpes simplex I/II | Virus | 3-10 Tage | Fieber Lymphknotenschwellungen, schmerzhafte Bläschenbildung im Genitalbereich/Mundbereich Jucken, Brennen, Rötung, Schmerzen |